In Valencia finden sich unerhört vielfältige Graffiti und Wandmalereien (murales). Sie sind künstlerisch, agitatorisch, witzig, provokant – so wie die Aktivistinnen und Aktivisten, die sie an die Wände sprühen oder pinseln. Hier als erstes Beispiel einer künstlerisch-politischen Wandmalerei ein Sujet, das im Spanischen Staat einen Nerv trifft: Die starke, kämpferische Frau.

Die Arbeitslosenquote bei erwachsenen Frauen liegt mit 17,1 % (2018) rund 3 % höher als jene der Männer. Die allgemeine Prekarisierung, also Lohnarbeit ohne soziale Absicherung oder Vertrag, trifft die Frauen besonders. Dazu gesellt sich im Alltagsleben der nach wie vor stark ausgeprägte Machismo und der nach wie vor starke reaktionäre Einfluss der katholischen Kirche in Fragen der Empfängnisverhütung und der Stellung der Frau in der Gesellschaft.

Kein Wunder, dass es im vergangenen Jahr in Spanien am Internationalen Frauentag (8. März) Massendemonstrationen und einen Frauenstreik gegeben hat, der von zahlreichen Gewerkschaften und politischen Parteien mit Bezug auf die Arbeiter- und Arbeiterinnenbewegung unterstützt wurde. Gefordert wurden unter anderem gleicher Lohn für gleiche Arbeit und allgemeine sozialpolitische Reformen wie eine deutliche Arbeitszeitverkürzung und Verteilung der Arbeit auf alle.

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