
In Frankreich gab’s einmal den Spruch „boulot – metro – dodo“, um den Tagesablauf der arbeitenden Bevölkerung zu charakterisieren: Boulot – die Arbeit, metro – die öffentlichen Verkehrsmittel, dodo – schlafen…
The complexity of a street (…) derives from the interplay between its own immobility as architecture, the relative instability of its 'inhabitants' and the unpredictable comings and goings of its birds of passage.(Clive Scott, street photography)
In Frankreich gab’s einmal den Spruch „boulot – metro – dodo“, um den Tagesablauf der arbeitenden Bevölkerung zu charakterisieren: Boulot – die Arbeit, metro – die öffentlichen Verkehrsmittel, dodo – schlafen…
Im Wallstein-Verlag ist wieder einmal ein bemerkswert schönes Buch zum Thema Fotografie erschienen: „bookish!“. Blättert doch einfach mit mir in das Buch hinein und überzeugt euch von meinem Urteil!
bookish!
Wallstein-Verlag | 236 Seiten | 30,80 EUR
Und hier ein Rückblick auf das vergangene Jahr:
Der dänische Fotograf Jan Grarup dokumentiert seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts Konfliktherde – und er war teilweise jahrelang in Ländern wie Sudan (sechs Jahre) oder Somalia (vier Jahre). Seine beeindruckenden und oft erschütternden Fotos sind nur deswegen möglich geworden, weil er die humanitären Katastrophen nicht mit den Augen eines vorbeiziehenden Chronisten sieht, sondern mit dem geschärften Blick eines Menschen, der sich selbst Gefahren und Leid aussetzt und damit das Vertrauen der Personen, die er fotografiert, gewinnt.
Das International Center of Photography ICP in New York zeigt derzeit die Ausstellung „Generation Wealth“ mit Fotos von Lauren Greenfield. Die Fotografin wurde in 1966 in Boston, Massachusetts, geboren und wuchs in Los Angeles auf; 1987 machte sie ihren Bachelor of Arts an der Harvard Universit. International bekannte Zeitungen und Magazine wie ELLE, The Guardian, Harper’s Bazaar, National Geographic oder Vanity Fair veröffentlichten Arbeiten von ihr. Außerdem machte sich Greenfileds als Dokumentarfilmerin einen Namen. Ihre neueste Dokumentation, Wealth: The Influence of Affluence, soll im Herbst 2017 in die Kinos kommen.
GENERATION WEALTH fasst Arbeiten aus 25 Jahren zu einer Schau über Reichtum, Wohlstand, Luxus – wie auch immer – zusammen und zeigt die Deformationen, die unsere warenproduzierende Gesellschaft hervorbringt.
Eine Schau, die gut zum 150. Geburtstag von Karl Marx‘ „Das Kapital“ passt ;-).
In meinem Bericht über die World-Press-Photo-Ausstellung in Wien habe ich ja nebenbei ein paar Fragen bezüglich der Ethik im Fotojournalismus angeschnitten. Es gibt zu diesem Thema ein überaus spannendes Internet-Projekt – „Like a coat of rain“ – , auf das ich euch hinweisen möchte. Dort gibt es auch das folgende kurze Interview mit dem Doyen der deutschen Kunstkritik Klaus Honnef (geb. 1939, Mitarbeit unter anderem an EIKON und Photonews):
Die diesjährigen World Press Photo Awards (WPP) standen im Zeichen besonders heftiger Kontroversen. Nicht nur das “Siegerfoto” Burhan Ozbilicis, das den islamistischen Attentäter Mevlüt Mert Altintas in den Augenblicken nach der Ermordung des russischen Botschafters in Ankara, Andrej Karlow, zeigt, auch das langfristige Projekt des iranischen Fotografen Hossein Fatemi “Eine iranische Reise” gab Anlass zu substanzieller Kritik. Das äußerte sich unter anderem darin, dass sich eine öffentliche Debatte darüber entwickelte, ob die Preisvergabe an Fatemi mit den Regeln des World Press Photo Bewerbs kompatibel war. Mehr darüber weiter unten. „Ausstellungsbericht: World Press Photos 2017, in der Galerie Westlicht, Wien“ weiterlesen