Bei meinen Internetrecherchen über Streetphotography in der Ukraine bin ich auf die Fotos von Juri Nesterov gestoßen, und zwar auf der Seite “This is colossal”. Das ist eine sehr interessante und vielsschichtige Website. Es geht nicht nur um Fotografie, es geht um unterschiedlichste Kunstformen, um Geschichte und essayistische Beiträge zu kulturellen Themen.
Juri Nesterovw Fotos haben mich deswegen angesprochen, weil sie Einblicke in das Alltagsleben in der Ukraine von den Jahren der dem Ende entgegentaumelnden Sowjetunion bis in die Gegenwart gewähren.
Kurz ein paar biografische Eckdaten – genauere Angaben finden sich auf der Website von “This is colossal”: Nesterov, 1954 in Kiew geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Ingenieur, die er 1976 abschloss. Seine wirkliche Liebe aber hatte schon früh der Fotografie gegolten. Also wurde er Vollzeitfotograf und schaffte 1979 bei der all-ukrainischen Ausstellung “Fotodebute” den Durchbruch. Einzelausstellungen gab es unter anderem in Lugansk, in Innichen, London, Saragossa und Lviv.
Juri Nesterov ist auch auf Flickr zu finden: https://flickr.com/photos/88762190n00/
Ein Beispiel möchte ich herausgreifen:
Das Foto strahlt eine überschäumende Lebensfreude aus – der Vater, der mit seiner kleinen Tochter auf den Schultern vor einer Luftburg herumblödelt und ein Selfie macht. Unwillkürlich habe ich mich gefragt, als ich das Bild jetzt gesehen habe: Wo sind die zwei wohl jetzt? Sind sie noch in Kyiv, das von russischen Truppen eingekreist und beschossen wird? Konnte sich die Familie in einem Bunker oder in einer U-Bahn-Station in Sicherheit bringen? Trägt der Vater jetzt die Uniform der ukrainischen Armee oder gehört zu den tausenden Bewaffneten, die zur Verteidigung der Stadt bereit sind?
Womit ich bei einer Bitte an euch angekommen bin: Die österreichischen Gewerkschaften haben eine Hilfsaktion gestartet, um mithilfe der ukrainischen Gewerkschaften Medikamente, Kindernahrung, Hygieneartikel an die Bevölkerung zu verteilen. Beim ersten Transport konnten 15 Tonnen Hilfsgüter übergeben werden. Wenn ihr also praktische Hilfe leisten wollt, spendet auf das Konto der ÖGB-Hilfe für die Ukraine!
Spendenkonto:
„ÖGB – Hilfe für die Ukraine“
Kontonr.: AT77 1400 0009 1008 6340
Danke für deinen Beitrag!
